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Premiere im Einkaufszentrum: Das Forum Schwanthalerhöhe an der Münchner Theresienwiese stellte in Kooperation mit WirHelfen.eu mit dem Social Pop-up-Store in der Woche vor Ostern NGOs und Künstler*innen aus der Nachbarschaft eine Ladenfläche zur Verfügung. Und die nutzten das Angebot, sich und ihre Arbeit vorzustellen. Hier einige Highlights.

Ein breit gefächertes Programm mit Anspruch und Spaß war geboten, für Kinder wie Erwachsene. Mit dabei: Stadtbibiliothek Westend, Artists for Kids, Das Hungerprojekt, Selbsthilfezentrum München, Klimaherbst, Orte des Wandels, handicap international und außerdem vier Künstler*innen aus dem Stadtviertel. Es gab Vorträge zu Entwicklungshilfe, Selbsthilfe, Klimaschutz und Migration mit Behinderung.

Kunst spielte eine besondere Rolle während der Social Pop-up-Woche. Folgende Künstler*innen aus dem Münchner Westend zeigten in den Räumlichkeiten aktuelle Werke:

Erol Gurian: Fotoausstellung „Only When I Dance“.
Seine Fotos sind in Kim Flammigers Tanzschule „Kim’s Kindertanz“ (ebenfalls im Westend beheimatet) entstanden. Sie gilt als Bayerns einzige Tanzschule mit Inklusion: für junge Menschen mit und ohne körperliche/geistige Einschränkungen. Mit großer Leidenschaft und unermüdlichem Einsatz kämpft Flammiger für ihre Schützlinge und Tanzschule.  Die Pandemie wurde für ihr Projekt existenzbedrohend. Gurians Fotos porträtieren Flammiger und ihre Jugendlichen beim Tanztraining.

Brigitte C. Reichl: Objektausstellung „Plastik Welt“.
In ihrer Nachbarschaft hat Reichl gebrauchte bedruckte Plastik-Einkaufstaschen verschiedenster Art gesammelt, zerschnitten und neu bzw. anders zusammengestellt. Seit diesem Jahr verboten, waren solche Tüten jahrzehntelang ein selbstverständlicher Alltagsgegenstand. Die Künstlerin hat sie u. a. zu einer Art Girlande verarbeitet, die auch schon mal in der Pfarrkirche St. Benedikt (München-Westend, Schrenkstraße) hing.
Die aufgedruckten Logos (z. B. von Supermärkten) bleiben erkennbar und sollen zeigen, wie sehr Werbung und Marken Menschen beeinflussen. Gleichzeitig lassen sie Rückschlüsse aufs Einkaufsverhalten und die unterschiedlichen finanziellen Möglichkeiten der Menschen im Viertel zu: einerseits Tüten vom Discounter, andererseits vom noblen Feinkosthändler.

Matthias Mondon: Fotoserie/Videoinstallation „Licht und Schatten, Grün und Weiss“.
Eine seit 2006 laufende Serie bietet Einblicke in den selben Hinterhof im Westend: zu unterschiedlichen Tages- und Jahreszeiten, schon seit über 16 Jahren. Sie zeigt den immer wieder anderen Schattenwurf und liefert auch eine Dokumentation von baulichen Veränderungen (Stichwort „Sanierung“) und damit auch der Verdrängung von Begrünung und Lebensraum für Tiere (wie Vögel und Eichhörnchen).

Natalie Squire: Fotoserien „Schnee, sechs Farben“ und „Im Garten“.
Sie zeigen zum einen nächtliche Reflexionen von farbigem (künstlichem) Licht im Schnee im Münchner Westend. Und das ganz ohne Einsatz von analogen bzw. digitalen Filtern.
Und zum anderen alte Dias aus den 70er Jahren, neu gesehen: ein österlicher Familienspaziergang im Garten.

Damit auch Kinder ihren Spaß an der Veranstaltungswoche haben konnten, waren u. a. Artists for Kids mit dabei: ein u. a. vom Filmproduzenten Bernd Eichinger gegründetes Münchner Kinder- und Jugendhilfeprojekt, das ein breit gefächertes, ambulantes Erziehungshilfeangebot für gefährdete und sozial benachteiligte Kinder, Jugendliche und Familien anbietet.

Die Organisation sorgte an einem Nachmittag für vorösterliche Stimmung im Social Pop-up-Store und bot Kindern eine Osterbastelaktion: Mit großem Spaß bemalten sie Ostereier und gestalteten Buttons selbst. Währenddessen konnten sich die Eltern am Infostand über die Arbeit der gemeinnützigen Organisation informieren. Dazu gehören u. a. Angebote an benachteiligte Jugendliche und junge Erwachsene, Schulabschlüsse nachzuholen, und ambulante Erziehungshilfe für Familien in kritischen Lebenssituationen.

 

Zu Hintergründen und Motivation auf Seiten des Forums Schwanthalerhöhe hier ein Kurzinterview mit Anita Stampfl, der Center-Managerin des Einkaufszentrums:

Was fandet ihr gut an der Idee, einen Social-Pop-Store bei euch zu haben?

Super Idee. Es war eine tolle Aktion, Organisationen aus dem Viertel und der Umgebung zu haben. Es gab allen die Möglichkeit zu präsentieren und wir waren happy, die Plattform hierfür zu sein. Und die Zusammenarbeit mit WirHelfen.eu war super.

Wie seht ihr eure Rolle im Westend?

Wir sind ein Teil des Westends und wollen Treffpunkt im Viertel und den weiteren Bezirken sein. Wo man sich trifft und Zeit verbringen kann mit Shopping, cool Kaffee trinken, megalecker Essen gehen kann oder auch nur um die täglichen Besorgungen zu machen, sich einen Haarschnitt verpassen lässt, in der Mittagspause, oder sich ein To-Go-Essen holt.

Wie engagiert ihr euch sonst?

Wir sind gerade sehr stark involviert mit Civil Relief Munich, die Unterstützung und Spenden für die Ukraine organisieren. Die fahren mit Konvois Artikel, die benötigt werden, an die polnische Grenze und bringen dann Ukrainerinnen retour zu Gastfamilien. Ich selbst bin auch in einem Konvoi mitgefahren. Wir bieten ihnen (Civil Relief Munich) gemeinsam hier mit MultiBall eine Plattform, sich zu präsentieren und haben auch mit unseren Mietern gemeinsam Güter gespendet.

Würdet ihr den Social Pop-up Store wieder machen?

Ja, auf jeden Fall.

 

Für den Geschäftsführer von WirHelfen.eu, Krisha Kops, ist der Social Pop-up-Store eine Möglichkeit, Menschen miteinander in Kontakt zu bringen. „Normalerweise erwartet man keine gemeinnützigen Organisationen oder Künstler in einem Einkaufszentrum. Gerade Leuten, die sonst keinen Kontakt zur Gemeinnützigkeit oder Kunst haben, wollen wir hier eine Möglichkeit bieten.“ Damit erhoffe er sich, das nachbarschaftliche Miteinander zu stärken.

Foto 1:
Ausstellung von Brigitte C. Reichl: Plastikwelt (Foto: © WirHelfen)

Foto 2:
Ausstellung von Matthias Mondon: Licht und Schatten, Grün und Weiss (Foto: © Matthias Mondon)

Foto 3: 
Ausstellung von Natalie Squire: „Im Garten“ (Foto: © Matthias Mondon)

Foto 4:
Ausstellung von Erol Gurian: Only When I Dance (Foto: © WirHelfen)

Foto 5: 
Artists for Kids basteln mit Kindern und informieren die Eltern über die Arbeit dieser Organisation (Foto: © WirHelfen)

Foto 6:
WirHelfen.eu-Marketing-Spezialistin Andreza Soinegg mit ihrer Tochter Olivia Leal und WirHelfen.eu-Geschäftsführer Dr. Krisha Kops haben sichtlich Spaß (Foto: © WirHelfen)

Redaktion/Editorial

Redaktion/Editorial

Hinter der WirHelfen-Magazin-Redaktion verbirgt sich ein kleines Team aus versierten Autor*innen, Fremdsprachen- und Audio-/Video-Profis und genauso auch hochmotivierten Neulingen im Medienbereich: international, divers, interessiert, engagiert, begeistert und – so hoffen wir – auch begeisternd.

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