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Verantwortung gehört seit Anbeginn zur DNA der LEGO-Gruppe. Nur bekommt man davon nicht viel mit. Warum dem so ist, auf was sie sich bei ihrem sozialen Engagement konzentriert und wie sie in der Flutkrise mit WirHelfen.eu zusammenarbeitete, beantwortet Eva-Maria Klopfer (Interview von Ende Oktober 2021).

Finia Zoé Dienst: Frau Klopfer, Sie arbeiten bei LEGO im Bereich Social Impact. Wie versucht das Unternehmen, sich sozial zu engagieren?

Eva-Maria Klopfer: Bei der LEGO Gruppe tragen wir unseren Teil dazu bei, eine nachhaltige Zukunft aufzubauen und eine bessere Welt für die Kinder und die kommenden Generationen zu schaffen. Da wir fest daran glauben, dass jedes Kind die Möglichkeit haben sollte, sein Potenzial zu entfalten, unterstützen wir eigentlich schon immer Kinder und ihre Familien. Sie stehen bei uns an erster Stelle.

Davon bekommt man aber nicht viel mit. Woran liegt das?

Mit der Kommunikation darüber halten wir uns zurück. Auch wenn es uns sehr wichtig ist, durch die Kommunikation von Finanzspenden oder Produkt- und Sachspenden auf entsprechende Krisen oder Missstände aufmerksam zu machen. Das sind Themen, die in den gesellschaftlichen Diskurs gehören. Zuletzt hatten wir beispielsweise größere finanzielle Unterstützungen und Hilfeleistungen an Kinder außerhalb von Europa gespendet, da diese häufiger von Armut und Bildungsferne oder Naturkatastrophen betroffen sind. 

Wir glauben fest daran, dass spielerisches Lernen das Selbstvertrauen und die Belastbarkeit der Kinder stärkt und sie dazu befähigt, Probleme kreativ zu lösen.

Eva-Maria KlopferLEGO-Gruppe

Konzentrieren Sie sich dabei auf spezielle Aspekte?

Für uns ist es wichtig, spielerisches Lernen mit zu integrieren. Wir sehen das als eine unglaublich wirkungsvolle Möglichkeit, Fähigkeiten bei Kindern zu entwickeln, die es ihnen erlauben, die vor ihnen liegenden Herausforderungen zu meistern. Wir haben bis 2022 ein globales Ziel. Nämlich 8 Millionen Kinder durch das spielerische Lernen zu erreichen und ihnen dadurch die Möglichkeit zu geben, Lebenskompetenzen aufzubauen. Wir glauben fest daran, dass spielerisches Lernen das Selbstvertrauen und die Belastbarkeit der Kinder stärkt und sie dazu befähigt, Probleme kreativ zu lösen.

Können Sie mir Beispiele nennen, wo Ihre Hilfsgelder hinfließen?

Die LEGO Gruppe hat gemeinsam mit der LEGO Foundation die LEGO-Stiftung ins Leben gerufen. Die LEGO Stiftung ist ein Emergency Relief Response, also ein Emergency Relief Fund, um Familien in Konflikt- und Krisenregionen sowie Naturkatastrophengebieten zu unterstützen. Im Jahr 2021 gingen die Gelder zum Beispiel nach Haiti oder Afghanistan, um diese mit unseren Spendengeldern zu unterstützen. Im Jahr 2020 und 2019 haben wir Familien, die durch Covid19 sehr stark betroffen waren, damit unterstützt. Außerdem arbeiten wir mit globalen Partnern wie UNICEF zusammen.

Kinder spielen mit LEGO

Ein Junge und ein Mädchen spielen mit LEGO.

Sie sind jetzt fast 8 Jahre bei LEGO als Social Impact Consultant. Wie hat sich der Bereich CSR nach Ihrem Empfinden entwickelt? 

Mit dem globalen Wachstum von LEGO und der ungeheuren Kraft der Marke ist es uns wichtig, einen Weg in eine nachhaltigere Welt zu weisen. Dabei haben wir auch die Investitionen in diesem Bereich erheblich gesteigert. Diese sind in den letzten Jahren vor allem auch im Environmental, im Umweltbereich, angestiegen. Wir sehen, dass dort die gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen groß und komplex sind. Wir als Marke müssen darauf reagieren.

Eine weitere Herausforderung war dieses Jahr die Flutkrise, in der auch LEGO aktiv wurde. Warum hat sich LEGO dazu entschieden zu helfen?

Es ist nur selbstverständlich, dass wir auch Kindern und Familien in Deutschland, vor unserer eigenen Haustür, unsere Unterstützung zukommen lassen. Die tragischen Ausmaße der Hochwasserkatastrophe in NRW hat uns natürlich alle betroffen und fassungslos gemacht. Es war wichtig, dass wir sehr schnell handeln und Unterstützung u. a. in Form von Produktspenden bieten. Den Familien haben wir Lego Playboxen geschickt. Das sind große Umzugskisten voll mit Legosteinen, damit die Kinder erstmal wieder in den Einrichtungen versorgt sind. Außerdem haben wir Kindergärten und Kinderheime in betroffenen Regionen kontaktiert und ihnen ausgeholfen.

Durch die Kooperation mit WirHelfen.eu kam auch eine Zusammenarbeit mit dem Verein Zeit des Lachens e.V. zustande.

Eva-Maria KlopferLEGO-Gruppe

Dies geschah auch in Zusammenarbeit mit WirHelfen.eu. Wie kam es dazu?

Generell können uns LEGO Mitarbeiter jederzeit kontaktieren und selbst karitative Einrichtungen vorschlagen, in denen sie eventuell selbst aktiv sind oder waren. Vielleicht finden sie eine Einrichtung auch einfach toll. Dadurch werden wir auf neue Partner aufmerksam, und es entstehen neue interessante Projekte. Zu WirHelfen.eu kamen wir tatsächlich auch durch eine Lego-Kollegin, die uns im Mai 2021 darauf aufmerksam gemacht und die Kontakte weitergeleitet hat. Wir waren auf der Website und haben Infomaterial durchgeschaut. Wir finden die Grundidee spannend, eine zentrale Onlineplattform für kostenlose Hilfeleistungen anzubieten. Besonders zu Covid19 war das eine sensationelle und sinnvolle Idee.

Wie konnten Sie die Menschen in den Flutgebieten genau unterstützen?

Seit Mai haben wir 300 LEGO-Klamotten und -Produkte gespendet darunter auch solche mit Lizenzen. Hauptsächlich zu Gunsten der Flutopfer. Wir sind aktuell noch dabei, Produktspenden für Kinder für Weihnachten zu organisieren. Durch die Kooperation mit WirHelfen.eu kam auch eine Zusammenarbeit mit dem Verein Zeit des Lachens e. V. zustande. Hier engagieren wir uns mit der LEGO Gruppe nächstes Jahr bei der Organisation und Umsetzung der digitalen Lachwoche.

Dann sind wir auf die zukünftige Zusammenarbeit gespannt. Danke für das interessante Gespräch, Frau Klopfer.

 

Alle Fotos: LEGO Group

Finia Zoé Dienst

Finia Zoé Dienst

Finia Zoé Dienst studiert Kulturanthropologie und Linguistik in Mainz. Sie schreibt am liebsten über Menschen und ihre Geschichten und beschäftigt sich mit gesellschaftspolitischen und philosophischen Fragen. Wichtig ist ihr auch die Aufklärung über CatCalling, wofür sie sich aktiv einsetzt.

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